Forschungsdesign

Das Projekt „Islamfeindlichkeit im Jugendalter“ untersucht, wie sich nicht-muslimische junge Menschen auf den Islam und auf Muslim*innen beziehen. Wie nehmen Jugendliche den Islam und Muslim*innen wahr, wie positionieren sie sich zu der Religion und zu Menschen, die sie als Muslim*innen markieren? Welche Themen und Zuschreibungen prägen das Bild von Muslim*innen und dem Islam für junge Menschen? Wie übernehmen Jugendliche islamfeindliche Positionen und welche lebensweltlichen und biographischen Erfahrungen moderieren diese Haltungen und Einstellungen? Diesen Fragen gehen wir in der Studie über Interviews mit nicht-muslimischen Jugendlichen und einer standardisierten Befragung junger Menschen an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen in NRW nach. Auf der Grundlage unserer Ergebnisse entwickeln wir Maßnahmen gegen das Wirken von antimuslimischem Rassismus und islamfeindlichen Einstellungen im Jugendalter.

Auf der Grundlage verschiedener Forschungsmethoden werden im Projekt in drei konkreten Arbeitsschritten Phänomene des Diskurses über den Islam im Jugendalter und der Übernahme islamfeindlicher Haltungen und Positionen untersucht:

1. Projektjahr: Was ist Islamfeindlichkeit im Jugendalter?
2. Projektjahr: Wie lässt sich Islamfeindlichkeit unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen beschreiben bzw. differenziert darstellen und womit hängt sie zusammen?
3. Projektjahr: Wie kann Schule gegen Islam­feindlichkeit wirken?

1. Was ist Islamfeindlichkeit im Jugendalter?

 

Hier geht es darum, durch ein vertieftes Verständnis von Islamfeindlichkeit eine wissenschaftlich fundierte und differenzierte Definition und Messbarmachung zu entwickeln. Anhand von narrativen Interviews mit Jugendlichen und Experteninterviews mit internationalen Forschern sollen unterschiedliche Erscheinungsformen und Entstehungszusammenhänge von Islamfeindlichkeit identifiziert werden. Auf dieser Grundlage werden die Definition, die Operationalisierung und Hypothesen für ihre Erfassung für die folgende quantitative Teilstudie erarbeitet.

2. Wie häufig und wo kommt Islamfeindlichkeit unter Jugendlichen vor und womit hängt sie zusammen?

 

In der quantitativen Teilstudie arbeiten wir mit Forschenden vom Zentrum für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) der Universität Bielefeld zusammen. Es geht uns darum, die Verbreitung von Islamfeindlichkeit unter Jugendlichen zu messen und herauszufinden, mit welchen anderen Haltungen und lebensweltlichen Bedingungen entsprechende Positionen zusammenhängen. Anhand eines Fragebogens sollen ca. 500 Schüler*innen der Sekundarstufe II in ausgewählten Schulen in Nordrhein-Westfalen befragt werden. Die Analyse der Daten erfolgt anschließend in Kooperation mit dem Interdisziplinären Zentrum für Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld.

3. Welche Handlungsempfehlungen ergeben sich aus den Erkenntnissen? Wie können Politik und Bildungsinstitutionen gegen Islamfeindlichkeit wirken?

 

Abschließend sollen konkrete Handlungsempfehlungen gegen Islamfeindlichkeit erarbeitet werden, die sich an Politik und Bildungsadministration richten. Um ihr dort zu begegnen, wo man möglichst viele junge Menschen erreicht, soll insbesondere der Raum Schule in den Blick genommen werden, indem Perspektiven für den schulischen Alltag und die Lehr*innenbildung entwickelt werden.